Die Illustratorin und Grafikdesignerin Olga Prader ist gebürtige Schweizerin, lebt zurzeit jedoch in Paris. Ihre Ausbildung erhielt sie an der Kantonalen Hochschule für Kunst und Design (ECAL) in Lausanne und Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam. Wir sind seit Langem mit ihr befreundet und schätzen uns glücklich, dass sie die Zeichnungen für unsere ARKET CAFÉ Kollektion erschaffen hat. Diese Werke zeigen beinahe lebensechte, humorvolle und saisonale Charaktere, die wir von den Feldern, aus den Wäldern und aus dem Garten kennen.
Bei einem Gespräch vor dem Launch hat sie uns von ihrer Beziehung zum Zeichnen erzählt, dieser Tätigkeit, durch die sie auf ganz natürliche Art viele ihrer Gedanken und Emotionen ausdrückt.
„Die Illustration war mein Hobby. Als ich noch zur Schule ging, zeichnete ich nebenbei und veröffentlichte sogar meine eigenen Fanzines und so. Später, als ich schon beruflich tätig war, zeichnete ich lustige Geschichten für meinen Freundeskreis. Ich hätte nie gedacht, dass ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen kann.
Die Illustration unterscheidet sich sehr von meiner anderen Arbeit, und zwar deshalb, weil sie sehr persönlich ist. Was ich auch zeichne, es geht mir immer darum, eine Geschichte zu erzählen, die mit mir oder meinen Gefühlen im Zusammenhang steht. Meine Laune, ob heiter, traurig oder melancholisch, fließt immer in die Zeichnung mit ein.
Schließlich zeichnen wir mit unserem Körper, unserer Hand und unseren Bewegungen. Die Zeichnungen sind wie ein Teil von uns. Ich habe eine rundliche, feste Figur und richtig große Hände. Tatsächlich zeichne ich sehr gerne Hände und Füße und ich glaube, dass meine Figur und meine Bewegungen in meinen Zeichnungen klar zu erkennen sind.
Ich versuche, Geschichten zu erzählen. Es sind stumme, aber lebendige Geschichten. Meine Zeichnungen von Früchten und Gemüse weisen immer Details oder Bewegungen auf, die den Anschein erwecken, dass die Charaktere miteinander interagieren. Entweder sie unterhalten sich oder warten darauf, dass etwas passiert.
Schon beim Zeichnen sind sie aufgeregt, verliebt, schüchtern oder neidisch. Sie haben üppige, verlockende Formen und wirken frech. Für mich sind sie eine Erinnerung daran, dass nichts wirklich tugendhaft ist. Das interessiert mich sehr und deshalb sehen sie auf bestimmte Weise wie Charaktere aus. Ergibt das Sinn?“