Durch die Sommerkollektion, die von Skulpturengärten inspiriert ist – genauer gesagt vom Garten des Ateliers und Zuhauses der Künstlerin Barbara Hepworth in St. Ives, Cornwall, im Südwesten Englands – erforschen unsere neuen saisonalen Druckdesigns Gegensätze und Kontraste: hell und dunkel, rund und eckig, natürlich und künstlich.
Ein leuchtend rosa Druck, speziell entworfen für ein Seidenkleid, wurde von unserer Designerin Elsa Esser von Hand gemalt. Sie wollte den Garten abbilden, ohne ins Detail zu gehen. „Ich reduzierte eine Blume schließlich auf ihre Grundfarbe, Fuchsia, und begann dann darüber nachzudenken, wie die Farbe mit der Textur des Stoffes harmoniert. Ich malte die Tinte auf Aquarellpapier, Reispapier und schließlich auf Seide. Die interessanteste Interaktion zeigte sich auf letzterem Material“, erinnert sich Elsa.
„Wir wollten nicht, dass das Design das Produkt überdeckt, sondern dass es sich in die Form des Kleides einfügt. Deshalb haben wir die Pinselstriche im Druck beibehalten, um dem Kleidungsstück eine malerische Dimension zu verleihen.“
Sie arbeitete mit Stangentusche und großen Pinseln – wie sie typischerweise zum Vorbereiten einer Leinwand verwendet werden – und experimentierte damit, das Material zunächst anzufeuchten, damit die Farbe kontrolliert verläuft. Durch Verdünnen der Tinte oder Anpassen der Feuchtigkeit entstanden allmählich Schichten, mit denen sie die Intensität anpasste und einen nuancierten Effekt erzeugte.
Der Prozess hinter dem endgültigen Druck löste im Team auch eine breitere Diskussion über die Bedeutung von Funktionalität und ihren Zusammenhang mit Zeitlosigkeit und Langlebigkeit aus. Komfort, Tragbarkeit und Strapazierfähigkeit sind unerlässlich, aber wo bleibt die Schönheit oder das Handwerk?
Für Elsa Esser ist Handarbeit nicht nur eine Form des Schaffens, sondern auch eine Denkweise. Der physische Prozess lädt zum Ausprobieren ein und bietet eine Transparenz, die digitale Methoden oft nicht erreichen. Zudem vertieft sie die Verbindung zwischen Idee und Ergebnis.
„Oft ist die Individualität eines Kleidungsstücks der Grund dafür, weshalb wir es jahrelang behalten. Essenzialismus und reine Funktionalität repräsentieren ein sehr strenges Narrativ. Ich denke, die Idee von Schönheit ist ein wichtiger Aspekt, der bei der breiteren Diskussion über Nachhaltigkeit nicht übergangen werden darf.“